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Stein macht die dezentrale Energiewende

(vom 27.01.2020)

Durch die lokale Stromerzeugung werden künftig über 25.000 Tonnen CO2 eingespart.

Dezentrale Energiewende in Stein: die Stadtwerke Stein planen Investitionen von rund 10 Mio. Euro Fördermittel in ein innovatives Kraft-Wärme-Kopplungssystem und dessen Betrieb.

Die Steiner Bürger haben eine klare Meinung: über 87 Prozent erwarten, dass Stein und seine Stadtwerke aktiv zur Energiewende beitragen. Das hat eine Umfrage unter den Kunden der Stadtwerke Stein eindrucksvoll gezeigt. „Die vielen Gespräche mit den Bürgerinnen und Bürgern haben schon vorher deutlich gemacht, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, so Kurt Krömer, Bürgermeister und Aufsichtsrats-Vorsitzender der Stadtwerke Stein. „Über unsere Bürgerkraftwerke Stein investieren wir bereits gemeinsam mit den Bürgern in dezentrale Energieprojekte.“

Zusammen wurden so bereits Photovoltaik-Anlagen auf dem Wasserwerk, der Grundschule Neuwerker Weg und dem BRK-Haus inklusive Speicher gebaut. Weitere PV-Anlagen sind in Planung oder bereits konkret projektiert. Mit der PV-Anlage auf dem Gebäude der Stadtwerke „tanken“ die Elektrofahrzeuge des Stadtwerk-Fuhrparks direkt PV-Strom und setzen bereits die vieldiskutierte Sektorkopplung erfolgreich um. Zudem werden weitere 14 öffentliche Ladepunkte in Stein für die E-Mobilität zur Verfügung gestellt. Auch für die Kunden werden maßgeschneiderte Ladelösungen von den Stadtwerken Stein angeboten – inklusive Installationsservice.

Innovatives Kraft-Wärmekopplungs-System schließt die Lücke

Viele jüngere Bürger treibt das Thema nachhaltige Energieversorgung regelmäßig auf die Straßen. Aber auch die älteren Mitbürger stellen immer öfter die Frage, wie eine nachhaltige Energieversorgung auch im Winter sichergestellt werden kann: wenn keine Sonne scheint, kein Wind weht oder der Bau neuer Stromtrassen nicht vorankommt. „Wir wollen auch in Zukunft die zuverlässige, nachhaltige und günstige Strom- und Wärmeversorgung der Steiner Bürger sicherstellen“, so René Lukas, Geschäftsführer der Stadtwerke Stein.

Daher wurde mit der Technischen Hochschule Amberg-Weiden ein Energiekonzept speziell für die Stadtwerke Stein erarbeitet, gefördert von Bayern Innovativ und dem bayerischen Wirtschafts- und Energieministerium. „Das Ergebnis ist der ergänzende Baustein der Energiewende: ein innovatives Kraft-Wärme-Kopplungssystem für Stein – dezentral und nachhaltig.“ so Lukas. Der Wärmebedarf für das bereits vorhandene Fernwärmenetz mit 1.200 Wohnungen und Häuser wird damit zukünftig im Sommerhalbjahr vor allem aus erneuerbaren Energien über Wärmepumpen gewonnen. Im Winter wird Wärme und Strom sektorübergreifend durch ein neues Blockheizkraftwerk erstellt mit einer Leistung von 2 MW. Allein damit kann die zuverlässige Stromversorgung von über 5.000 Steiner Haushalten in den Wintermonaten sichergestellt werden. Und gleichzeitig über 25.000 Tonnen CO2 eingespart werden.

10 Mio. Euro Fördermittel fließen nach Stein

In einer Machbarkeitsstudie wurde die Umsetzbarkeit des Energiekonzeptes bereits geprüft mit einem positiven Ergebnis. „In Stein haben wir ideale Rahmenbedingungen für das Kraft-Wärmekopplungs-System gefunden: ein sehr guter Zustand des Fernwärmenetzes sowie effiziente Vorlauftemperaturen“ so Professor Markus Brautsch, Leiter des Instituts für Energietechnik der Technischen Hochschule Amberg-Weiden. Auch der regelmäßige Austausch mit anderen Stadtwerken, die ähnliche Systeme bereits gebaut haben und betreiben, hat das Vorhaben bestätigt. Daher haben sich die Stadtwerke Stein bei einer bundesweiten Ausschreibung mit ihrem iKWK-System beworben – und durchgesetzt: ca. 10 Mio. Euro Fördermittel fließen in den nächsten 15 Jahren nach Stein. Diese werden für die notwendigen Investitionen und den laufenden Betrieb genutzt. Die weiteren Planungen und Auftragsausschreibungen sind für dieses Jahr geplant, Bau und Inbetriebnahme in den beiden Folgejahren.

Bürger und Kunden mitnehmen

Wichtig ist Lukas, dass die Bürger und Kunden der Stadtwerke mit einbezogen werden. Informationsveranstaltungen und ein Tag der offenen Tür sind in Planung. Auch Beteiligungsmöglichkeiten, wie beim Erfolgsmodell Bürgerkraftwerke, sind in Arbeit. Regionalen Grünstrom bieten die Stadtwerke Stein bereits an. „Damit wir auch in Zukunft gemeinsam die sichere, nachhaltige und günstige Energieversorgung sicherstellen – in Stein, für Stein“, so Stadtwerksleiter Lukas.

 

Prof. Markus Brautsch übergibt das Energiekonzept an Bürgermeister Kurt Krömer und Stadtwerksleiter René Lukas 
(von links nach rechts)

 

 

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